San Remo/Phillip Island – Westernport Hotel 17.02.07

Wir machen uns gegen frühen Nachmittag auf den Weg zum nächsten Auftritt. Phillip Island ist eine kleine Insel, 150 km südöstlich von Melbourne. Dort sind, ausser ein paar Aussteigern, Surfern und Touristen, auch noch eine gewisse Anzahl von Zwergpinguinen beheimatet, die aber offensichtlich so klein sind, dass ich keinen von ihnen gesehen habe. Als erstes fahren wir zur Surfers-Area.

Extrem heiss und derbe Wellen. Mit Abstand die höchsten, die ich hier bisher gesehen habe. Als wir wieder aus dem Wasser kommen, ist jedem die Anstrengung im Gesicht abzulesen. Von der Warnung, dort keinesfalls ins Wasser zu gehen, da vor der Küsste mehrere 6 Meter Haie gesehen wurden, haben wir erst am nächsten Tag erfahren. Wir sind pünktlich um 17h zum Soundcheck im Westernport Hotel. Aber von Technikern oder TZU keine Spur. Das ist etwas, womit man sich hier abfinden muss; Wenn man tags zuvor gefeiert hat oder den Nachmittag lieber am Strand verbringt, ist es nicht weiter wild, wenn man mal eben drei Stunden später zum verabredeten Zeitpunkt erscheint und auch telefonisch nicht zu erreichen ist. Sie waren wohl ein wenig überrascht als wir etwas besorgt und leicht angepisst meinten, was den losgewesen wäre. In Deutschland undenkbar. Egal, kurzer Linecheck und los gings auch schon. Über den Auftritt gibt es eigentlich nur zu sagen, dass niemand wirklich daran interessiert war. Das lag vor allem daran, dass diese Bar riesengross war und sicher locker 1500 Menschen reingepasst hätten. Die Bühne war ebenso riesig. Das Filmteam war allerdings sehr zufrieden, da das ganze Bild etwas wunderbar tragisches hatte. Die Jungs Rocken sich höllisch einen ab und ab und zu geht jemand quer durch den Raum zum Klo. Wir haben den ersten Song komplett bei geschlossenem Vorhang gespielt. Sehr lustiges Bild und äusserst dramatisch. Bei TZU ging es sogar relativ gut ab. Da waren dann auch bestimmt 200 Leute vor der Bühne und irgendwie alle unglaublich betrunken. Alle paar Minuten fiel jemand einfach so um. Die TZU- Jungs haben uns am Ende noch zum jammen hochgeholt, das war auch sehr geil und unsere Saxophon-Zwillinge sind in ihren Solo-Parts absolut über sich hinausgewachsen; habe ich so noch nicht gehört. Also alles in allem noch ein ganz netter Abend, den wir an der Bar ausklingen lassen, zumal Corey aus der TZU-Crew Geburtstag hatte – irgendwie hat der Typ jeden Tag Geburtstag. Am nächsten Tag drehen wir noch einige Filmszenen und Lesley nimmt an einem Pokerturnier teil und ledert auch einige eingesessene Pokerfaces ab, die ihm vorher noch höflich und etwas überheblich die Regeln erklärt haben. Die nächsten zwei Tage werden wir in Melbourne verbringen um dann ausgeruht die 1800 km in Richtung Byron Bay die Ostküste hoch anzutreten. Noch fünf Shows.